Aktuelle Ausstellungstipps

Mode ist nicht nur Bekleidung, Mode ist Kultur und Mode ist Kunst. Und so findet sie auch regelmäßig den Weg in die Museen.

In diesem Jahr 2021 beleuchten gleich mehrere Ausstellungen in Deutschland und der Schweiz das Thema Kleidung. Jede der Ausstellungen hat ihren sehr eigenen Fokus es geht um den Produktionsprozess, um Mode als Medium der Alltagskultur, als Kommunikationsmittel und als Ausdruck von Macht. Wir laden Euch ein zu einer spannenden Reise von Nord nach Süd:

„use─less“ im Textilwerk Bocholt

In der Ausstellung „use-less Slow Fashion gegen Verschwendung und hässliche Kleidung“ haben sich Studierende der Hochschule Hannover Gedanken gemacht, wie Kleidung ressourcenschonender hergestellt werden kann und verschiedene Upcycling- und Recycling-Strategien entworfen. Die Stoffe sind zuvor im Museum auf den historischen Webstühlen gewebt worden.

Die Slow Fashion Modelle der jungen Designerinnen und Designer werden in einem eigens konzipierten Fashion Catwalk präsentiert. Man kann Designerstücke anprobieren oder an interaktiven Stationen selber Gestaltungstechniken ausprobieren.

Die Ausstellung läuft im Textilwerk Bocholt noch bis 26. September 2021. Da es sich um eine (ausleihbare!) Wanderausstellung handelt, sind weitere Stationen zu erwarten.

Link: https://textilwerk-bocholt.lwl.org/de/ausstellungen/use-less/

 

„Dress Code“ in der Bundeskunsthalle Bonn

In Bonn geht es um „Das Spiel mit der Mode“. Der Spaziergang durch Modegeschichte und Dress Codes stellt die Frage, wie Mode als Teil der Alltagskultur funktioniert und wie sie unsere Wahrnehmung beeinflusst. Es geht außerdem um den Dialog zwischen Mode und zeitgenössischer Kunst. Die Ausstellung stammt aus Japan, sodass viele japanische Designer vertreten sind, was man sonst eher selten findet.

Extra für die Schau in der Bundeskunsthalle wurde ein „Fashion Lab“ ergänzt, für das 13 deutsche Designerinnen und Designer eigene Kreationen entwickelt haben. Auch hier geht es interaktiv zu: Man kann sich virtuell stylen oder real. In einem Pop-Up-Fotobereich laden Paper Dolls ein, sich mit Mode aus der Ausstellung anzukleiden und zu fotografieren.

Die Ausstellung wurde verlängert und ist noch bis zum 19. September 2021 zu sehen.

Link: https://www.bundeskunsthalle.de/dresscode.html

 

 „Fashion ─ Was Mode zu Mode macht“ in Stuttgart

Im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart wird die europäische Modegeschichte seit den 1950er Jahren beleuchtet; hier dürfen Namen wie Jean Paul Gaultier, Vivienne Westwood, Chanel, Dior und Saint Laurent natürlich nicht fehlen.

Es finden sich Bühnen-Outfits von David Bowie, aber auch sogenannte Statement-T-Shirts, die politische Slogans verkünden oder der  Lieblingsband huldigen. Anhand von Fashion-Magazinen, Modefotografie und Social Media soll „die Vielschichtigkeit des Phänomens Mode“ dargestellt werden.

Über Google Arts&Culture können Teile der Ausstellung online erlebt werden: https://artsandculture.google.com/partner/landesmuseum-wuerttemberg

Auch diese Ausstellung wurde verlängert und kann noch bis 24. April 2022 in Stuttgart besucht werden.

Link: https://www.landesmuseum-stuttgart.de/ausstellungen/sonderausstellung-fashion/

 

„Robes Politiques“ in St. Gallen

Das Textilmuseum St. Gallen ist bekannt für seine Textilsammlung, zu der Gewebe und Stickereien aus aller Welt, Musterbücher, Entwurfszeichnungen und Fotografien gehören. Darüber hinaus gibt es zweimal im Jahr Sonderausstellungen. Unter der Überschrift „Robes Politiques – Frauen Macht Mode“ geht es aktuell um die Frage, ob und inwiefern Herrscherinnen und Politikerinnen mithilfe von Kleidung ihre Macht ausdrück(t)en.

Zu sehen ist die Kleidung einflussreicher Frauen, wir z.B. Margaret Thatcher, Jacky Kennedy, Kaiserin Sisi oder Eugénie de Montijo, die letzte Kaiserin Frankreichs. Schweizer Politikerinnen haben die Auswahl mit Kleidungsstücken aus ihrem privaten Fundus ergänzt.

Zu sehen noch bis 06. Februar 2022

Link: https://www.textilmuseum.ch/robes-politiques/

Lasst Euch inspirieren und erzählt uns von Euren Erlebnissen und Eindrücken beim Besuch der Ausstellungen.

 

Bild: LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt, use-less Titelbild sw

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