Aktuelle und kommende Mode- und Textilausstellungen

Beitragsbild: Sheila Hicks Labyrinthe du paradis, 2024 Foto: Claire Dorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

GUNTA STÖLZL UND JOHANNES ITTEN. TEXTILE UNIVERSEN​

17.08. – 01.12.2024, Kunstmuseum Thun

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Es ist wenig bekannt, dass der Schweizer Bauhaus-Meister Johannes Itten (1888–1967) nicht nur in der Malerei und Farbenlehre zu den prominenten Protagonisten der Moderne gehört, sondern sich umfassend mit textilen Gestaltungen beschäftigt hat. Im künstlerischen Paarlauf tritt er an der
Seite der Bauhaus-Meisterin Gunta Stölzl (1897–1983) auf, die als »Klassikerin der Textilkunst« in die Kunstgeschichte eingegangen ist. Beide erkunden auf innovative Weise neue Ornament- und Textilformen, avantgardistische Material- und Textilstrukturen oder den Einsatz der experimentellen Fotografie in der Textilkunst. Von Stölzl und Itten ausgehend, ist mit über 100 Designer:innen auf überraschende Weise ein ganzes Netzwerk an Schweizer Textilkunst neu zu entdecken.

Unravel - The Power and Politics of Textiles in Art

14.09.2024 – 05.01.202, Stedlijk Museum Amsterdam

Cecilia Vicuña, Quipu Austral, 2012. Collection 49 Nord 6 Est - Frac Lorraine. In Unravel – The Power and Politics of Textiles in Art, Stedelijk Museum Amsterdam, 2024. Photo: Peter Tijhuis

In Unravel, artists from around the world present extraordinary artworks, from large-scale, colorful and expressive installations, to delicate and intimate pieces about love, resilience, power, and resistance. The group show features over a hundred works by 45 artists, including such famous names as Louise Bourgeois, Sheila Hicks, and Tracey Emin, but also younger artists. 

Quelle: Stedelijk Museum Amsterdam, Zugriff am 20.10.24; https://www.stedelijk.nl/en/exhibitions/unravel-en

The Flowers of Yves Saint Laurent

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From September 20, 2024 through May 4, 2025, the Musée Yves Saint Laurent Paris presents The Flowers of Yves Saint Laurent.Designed by curators Olivier Saillard and Gaël Mamine, the exhibition follows an opening exhibition on view at the Musée Yves Saint Laurent Marrakech from March 2, 2024 through January 5, 2025. For the first time, the two museums have joined forces to mount a joint exhibition devoted to a major theme in the designer’s work.

„Wheat brings good luck Lilies, my favorite flower/

A bronze Venus, symbol of my profession and of my passion for bronzes Proust’s In Search of Lost Time/

Since the age of fifteen I have never stoppedrereading this incomparable work.“

Yves Saint Laurent and his partner Pierre Bergé lived their daily lives surrounded by flowers and gardens in their apartments, their secondary homes and at their fashion house. Passionate about flowers, the couturier found them to be an infinite source of inspiration.

Yves Saint Laurent shared this admiration for nature with many artists and writers, in particular with one of his favorite authors, Marcel Proust, as he revealed in the magazine L’Egoïste in 1987*. A Proustian universe appears in the designer’s interiors as well as during his runway shows. The writer would describe women as flowers, whereas the couturier would pay homage to them by covering them with blossoms.

Over thirty garments and drawings seen in the exhibition highlight this symbiosis between nature, literature and the work of Yves Saint Laurent.

Quelle: Musée YSL, Paris, Zugriff am 20.10.2024; https://museeyslparis.com/en/exhibitions/les-fleurs-dyves-saint-laurent

DIOR – A New Look

21.09.2024 – 26.01 2025, Kunstmuseum Den Haag

Credits: Viviane_Sassen_Kunstmuseum Den Haag

Timeless, trailblazing, elegant and influential – the designs of Christian Dior (1905-1957) are all of these. Just after the Second World War, he established his own house in Paris, which soon became famous, and he quickly took the fashion world by storm. His ‘New Look’, with its full skirts, changed fashion, and his silhouettes were worn from Paris to London, New York, Tokyo and Rio de Janeiro. His successors – Yves Saint Laurent, Marc Bohan, Gianfranco Ferré, John Galliano, Raf Simons and Maria Grazia Chiuri – have continuously perpetuated his visionary boldness. Their talent and boundless creativity have left an indelible mark on the unique history of the House of Dior. “The ideas of the founding-couturier are still very much alive”, says curator Madelief Hohé. “His designs will be shown in Kunstmuseum Den Haag in dialogue with those of Maria Grazia Chiuri, Dior’s current – and first female – Creative Director.”

Quelle: Kunstmuseum Den Haag, Zugriff am 20.10.2024; https://www.kunstmuseum.nl/en/exhibitions/dior-new-look

Nike: Form Follows Motion

21.09.2024 – 04.05.2025, Vitra Design Museum, Weil am Rhein

Key Visual »Nike: Form Follows Motion« © Vitra Design Museum, Grafik Design: Daniel Streat, Visual Fields

Mit »Nike: Form Follows Motion« präsentiert das Vitra Design Museum die erste Museumsschau über Nike, die größte Sportmarke weltweit. Die Ausstellung verfolgt den Aufstieg des Unternehmens von einem lokalen Start-up zu einem globalen Phänomen und legt den Fokus auf Nikes faszinierende Designgeschichte. Diese reicht von den experimentellen Anfängen in den 1960er-Jahren und dem Entwurf des berühmten »Swoosh«-Logos Anfang der 1970er über Innovationen wie die Air-Sohle bis hin zu aktuellen Forschungen zu Nachhaltigkeit und neuen Materialien. Zugleich untersucht die Ausstellung die Rolle des Sports in unserer Gesellschaft sowie die fast mythische Verehrung von Sneakers und Sportmode in Popkultur und sozialen Medien. »Nike: Form Follows Motion« schließt damit an einen Sommer der sportlichen Großereignisse an, der von den Olympischen- sowie Paralympischen Spielen in Paris und der Fussball-Europameisterschaft in Deutschland geprägt ist. Die Ausstellung wurde vom Vitra Design Museum initiiert und produziert; Kurator ist der international renommierte Designhistoriker Glenn Adamson.

Quelle: Vitra Design Museum, Zugriff am 20.10.2024; https://www.design-museum.de/de/ausstellungen/aktuelle-ausstellungen.html

Sarah Morris. All Systems Fail

21.09.2024 – 09.02.2025, Kunstmuseum Stuttgart

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Das Kunstmuseum Stuttgart widmet der international renommierten Künstlerin Sarah Morris (*1967, Sevenoaks, GB) eine umfassende Retrospektive. Die Ausstellung zeigt mehr als hundert Kunstwerke – darunter Gemälde, Zeichnungen, Filmplakate, immersive Filminstallationen sowie eine neue ortsspezifische Wandmalerei – und würdigt Morris’ einflussreiches Schaffen der letzten dreißig Jahre.

Bekannt ist Sarah Morris für ihre geometrischen Gemälde in lebendigen Farben, die sich thematisch mit Netzwerken und Systemen, Wirtschaft und Architektur befassen. Morris bedient sich der Realität und der bildhaften Abstraktion in ihren Arbeiten, die an den Realismus der Pop Art, den amerikanischen Minimalismus und die Institutionskritik anknüpfen. Die Künstlerin versteht ihre Bilder als sich selbst erzeugend, offen für Interpretationen, als Ausdruck von Bewegung und Veränderung; sie vermitteln den Betrachtenden ein gesteigertes Gespür dafür, stets Teil eines größeren Systems zu sein.

Sowohl in ihren abstrakten Gemälden als auch in ihren experimentellen Filmen erforscht Morris die »Psychogeografie« und den dynamischen Charakter von Städten im Wandel. Ihre filmischen Stadtporträts veranschaulichen den Zusammenhang von bestimmten geografischen Gegebenheiten und wirtschaftlicher Produktion. Der Ausstellungstitel verweist auf eine Gegenwart, die gekennzeichnet ist von einem weit verbreiteten Kultur- und Fortschrittspessimismus, von der Digitalisierung menschlicher Beziehungen und dem Versagen politischer und sozialer Strukturen.

Die Ausstellung wurde von den Deichtorhallen Hamburg in Zusammenarbeit mit den Kunstmuseen Krefeld, dem Zentrum Paul Klee, Bern und dem Kunstmuseum Stuttgart organisiert.

Quelle: Kunstmuseum Stuttgart, Zugriff am 20.10.2024; https://www.kunstmuseum-stuttgart.de/ausstellungen/sarah-morris

SHEILA HICKS

Sheila Hicks Labyrinthe du paradis, 2024 Foto: Claire Dorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Im Herbst/Winter 2024/25 zeigen das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop und die Kunsthalle Düsseldorf städteübergreifend die erste große überblickshafte Einzelausstellung der US-amerikanischen Künstlerin Sheila Hicks (*1934) in Deutschland.

Im Spiel zwischen Material, Farbe und Raum entfaltet sich das einzigartige Œuvre von Sheila Hicks: In groß- und kleinformatigen Wandarbeiten, Teppichen, Reliefs, Skulpturen und Installationen fächern sich die unendlich erscheinenden Möglichkeiten dieser drei Dimensionen auf. „Was kann man mit einem Faden machen?“, lautet die Frage, die die Künstlerin seit ihrem Studium bei Josef Albers an der Yale School of Art in den 1950er-Jahren unermüdlich verfolgt. In ihrem Bestreben erprobt sie verschiedenste Techniken, die unsere Wahrnehmung und unsere Begriffe von Kunst und Textil, Farbe und Struktur, Werk und Raum immer wieder herausfordern und überraschen.

An den beiden Standorten, dem Josef Albers Museum in Bottrop und der Kunsthalle Düsseldorf, wird die Ausstellung das gesamte Schaffen der Künstlerin vorstellen: Das Josef Albers Museum präsentiert auf rund 700 Quadratmetern des preisgekrönten Anbaus von Gigon/Guyer eine Retrospektive. Diese vereint Arbeiten aus der Zeit von 1955 bis 2024, darunter nie gezeigte frühe Gemälde aus ihrer Studienzeit bei Josef Albers. Auch frühe Textilarbeiten, Werke aus ihrer Zeit in Chile, Mexiko und Marokko, Entwürfe für große architekturbezogene Auftragsarbeiten und ihre jüngeren farbintensiven Wandobjekte, Skulpturen und installativen Werke werden zu sehen sein und durch Skizzen und Materialien aus dem Archiv der Künstlerin ergänzt. Die Kunsthalle Düsseldorf zeigt daran anschließend einen umfassenderen Blick auf die aktuelle künstlerische Produktion von Sheila Hicks: Großformatige, teils ortsbezogene Installationen und Skulpturen entfalten ihre intensive Kraft im Kontrast zur brutalistischen Architektur der Ausstellungsräume und zeigen auch neueste Material- und Formenexperimente der Künstlerin.

Mit über 250 Werken aus allen Schaffensperioden vereint die Kooperationsausstellung erstmals in Deutschland einen umfassenden Überblick über das facettenreiche Schaffen der 90-jährigen Künstlerin, nach zahlreichen umfangreichen internationalen Ausstellungen u.a im Centre Pompidou Malaga (2023), im Kunstmuseum Sankt Gallen (2023), im Museum für Angewandte Kunst, Wien (2020), im Museo Chileno de Arte Precolombino, Santiago, Chile (2020) und im Nasher Sculpture Center, Dallas, TX, USA (2019).

Die Ausstellung wird gefördert von der Kunststiftung NRW, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kulturstiftung der Länder und der Kulturstiftung der Sparkasse Bottrop.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Vermittlungs- und Rahmenprogramm begleitet. Zur Ausstellung erscheint die erste umfassende Publikation zu Sheila Hicks in deutscher Sprache.

Quelle: Kunsthalle Düsseldorf, Zugriff am 20.10.2024; https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/ausstellungen/sheila_hicks/

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