SEIDE wärmt und kühlt zugleich…

Mein hoch geschätzter ehemaliger Textilkunde-Dozent an der AMD in Hamburg, Thomas Meyer zur Capellen (verst. 2017), betonte während meiner Ausbildung öfter mal diese besondere Eigenschaft der Seide. Er besaß eine echte Leidenschaft für sein Thema, weshalb sein Unterricht besonders spannend und unterhaltsam war.

Nun bin ich zufällig auf einen Artikel gestoßen von Holly Capelo vom MPI Göttingen aus dem Jahr 2014. Darin erklärt die Autorin, wie es sein kann, dass Seide gleichsam wärmt und aber auch kühlt: Seidenfäden sind keine guten Wärmeleiter und halten daher die Körperwärme. Da sie aufgrund ihrer kapillaren Eigenschaften Feuchtigkeit aufsaugen und nach außen leiten, können sie im Sommer kühlen. Allerdings nur, wenn die Außenluft nicht feuchter ist als Innen.

Gerade jetzt, während der wärmeren Tage, trage ich unheimlich gerne meine Origami-Seidenbluse, weil sie so schön leicht ist. An den Winter mag ich jetzt noch nicht denken, aber wenn es kalt ist kombiniere ich Seide gerne im Lagenlook und es fühlt sich angenehm temperiert an.

Das Bild zeigt den Ausschnitt eines Modells einer Bologneser Seidenspinnmaschine im Maßstab 1:2, das von Museumstechnikern nachgebaut wurde. Es erinnert an eine außergewöhnliche Technik, die im 19. Jahrhundert in der Blütezeit der Seidenindustrie in Bologna im Einsatz war. Die Maschine steht im Museum of Industrial Heritage in Bologna.

Bologna wurde ab dem 15. Jahrhundert dank technologischer und verfahrenstechnischer Innovationen zu einem führenden Seidenproduzenten auf den internationalen Märkten.

Was ist Deine Meinung zu Seide? Trägst Du sie auch so gerne und was ist Dein Lieblingsteil aus Seide?

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